Zinsen runter – Wirtschaft rauf!

von Steve Ruholl

Wir wünschen unseren Blog-Lesern, Kunden und Freunden ein erfolgreiches, gesundes und vor allem friedliches Jahr 2025.

Auch wenn es so scheint, als ob die anstehenden politischen Veränderungen 2025 für einigen Wirbel sorgen könnten, gibt es an den Finanzmärkten durchaus Hoffnung, dass die bevorstehenden Umbrüche positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Märkte haben werden.

Was brachte der Endspurt 2024 für die Märkte?

Der turnusmäßig in den letzten Wochen eines Kalenderjahres oft zu beobachtende Zufluss von Kapital verhalf den Aktienmärkten zu Kursgewinnen. Allerdings verflog an der Wallstreet die Euphorie, denn den im Wahlkampf versprochenen Steuersenkungen und Deregulierungen für Unternehmen steht das Risiko einer wieder höheren Inflation gegenüber.

Ein Straßenschild mit der Aufschrift "Wall Street" und zwei "One Way" Schilder an einem Mast vor einem Steingebäude.
Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Börsen gehen.

Die Nominierung des Hedgefonds-Managers Scott Bessent zum künftigen US-Finanzminister wurde positiv aufgenommen. Das hohe Kursniveau lieferte zugleich einen Anlass für Gewinnmitnahmen. Unter den Magnificent-Seven-Aktien profitierte die Tesla-Aktie weiterhin von der Nähe des Tesla-Chefs Elon Musk zum designierten US-Präsidenten Donald Trump. Beim KI-Chip-Hersteller Nvidia überwogen dagegen Gewinnmitnahmen. Die Gunst der Nasdaq-Investoren wandte sich dem Chipkonzern Broadcom zu, dessen Aktie von guten Geschäftszahlen und einem zuversichtlichen Ausblick profitierte.

Zusammenfassend ist zu sehen, dass sich der Kursaufschwung bei US-Aktienindizes im Dezember spürbar abschwächte.

Märkte in Europa und Asien treten auf der Stelle

Von großen Zuwächsen sind die meisten Aktienmärkte außerhalb der USA weit entfernt. Zwar profitierten auch die europäischen Aktien in der ersten Dezemberwoche von Mittelzuflüssen, der Anstieg bedeutete aber keine neuen Rekorde, sondern nur eine Erholung von den Kursverlusten der Wochen zuvor.

Anders als die USA darf die Eurozone 2025 stärkere Unterstützung durch Leitzinssenkungen erwarten. Dem stehen jedoch eine schwächere Konjunktur und die Unsicherheit über die Entwicklung der internationalen Beziehungen gegenüber.

Ähnliches gilt für Asien. In Japan hofft man auf auskömmliche Beziehungen zu den USA unter Präsident Trump. Stärker unter dessen Zollpolitik wird China leiden, zumal dort hausgemachte Probleme, wie die verschleppte Immobilienkrise, die Volkswirtschaft weiter belasten.

US-Dollar im Aufwind

An den Devisenmärkten lieferte die Aussicht auf weniger fallende US-Zinsen einen Grund für einen Anstieg des US-Dollars.

Auch an den Edelmetallmärkten zeigte die Ankündigung verlangsamter US-Zinssenkungen Wirkung. Der Goldpreis rutschte unter 2.600 US-Dollar pro Unze. Zum einen verteuert ein steigender US-Dollar aus Sicht anderer Währungen Gold, das international gegen US-Dollar gehandelt wird. Zum anderen sind verzinsliche Anlagen umso attraktiver gegenüber dem zinslosen Gold, je höher die Zinsen bleiben.

2025 – Jahr des Wandels?

Das zumindest ist die Meinung zahlreicher Kapitalmarktexperten. Insbesondere der hohe Optimismus an der Wallstreet stößt in Europa auf Skepsis. Dass sich der Anstieg der US-amerikanischen Aktienindizes auch 2025 ununterbrochen fortsetzt, kann man nicht erwarten.

Der Wahlsieg des Rechtspopulisten Donald Trump im November war von der Wallstreet positiv aufgenommen worden – im Hinblick auf eine angekündigte Deregulierung und weitere Absenkung der Unternehmenssteuern ist dies verständlich. Von der angekündigten Erhebung deutlich höherer Importzölle dürften insbesondere kleine und mittlere Unternehmen profitieren, die damit vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden.

Des Weiteren wird das Thema Künstliche Intelligenz (KI), welches 2024 für Kursgewinne gesorgt hatte, 2025 noch präsenter sein.

Gemeinhin wird ein höherer Anstieg der Unternehmensgewinne in den USA als in Europa erwartet.

Was erwarten die Börsen?

Die Börsen rechnen mehrheitlich damit, dass US-Aktien 2025 erste Wahl bleiben und besser abschneiden als europäische Aktien. In den beiden letzten Monaten des Jahres 2024 waren entsprechende Kapitalströme zu beobachten.

Doch es gibt viele Stimmen von erfahrenen Kapitalmarktexperten, die diese hohe Gewichtung von US-Aktien kritisch sehen. Sie verweisen auf die damit verbundenen Risiken Inflation, Staatsverschuldung und Zinsentwicklung.

Auch die angekündigte harte Einwanderungs- und Zollpolitik von Trump wird wohl die Inflation wieder steigen lassen. Fed-Präsident Powell selbst dämpfte die Erwartungen, da sich die Fed wahrscheinlich wieder der Inflationsbekämpfung zuwenden müsse. Carsten Roemheld, Kapitalmarktexperte bei Fidelity, will nicht ausschließen, dass es 2025 keine einzige Fed-Zinssenkung mehr geben könnte. Die Unsicherheiten für 2025 seien zu groß.

Viele Experten glauben, dass Trump im Moment zu positiv gesehen wird. Zölle für China werden kommen und dies dürfte zu Inflation führen. Auch deshalb ist der Spielraum für positive Überraschungen in Europa größer. Die Warnungen vor überzogenen Erwartungen an den US-Aktienmarkt werden lauter.

Fazit

2025 hat gute Chancen, ein gewinnbringendes Jahr zu werden. Dabei sollten Anleger aber nicht auf einfache Rezepte vertrauen. Breite Risikostreuung bleibt der Schlüssel zu einem guten Verhältnis von Rendite und Risiko.
Für individuelle Fragen stehen Ihnen unsere HIC – die FinanzConcepter® Experten gerne mit Rat und Tat zur Seite.

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