Gut gestartete Börsen!

von Ulf Hinrichsen

An den Börsen der Welt heißt es, dass ein guter Januar auf ein gutes Börsenjahr hoffen lässt. Und so haben es sich die großen Börsen der Welt nicht nehmen lassen, sich positiv zu präsentieren. Der Deutsche Aktienindex DAX und der europäische Euro-STOXX-50-Index stiegen bis in den Februar hinein jeweils um mehr als 8 Prozent. Der Dow Jones brachte es sogar auf mehr als 11 Prozent Zuwachs. Ein guter Auftakt, der auf mehr hoffen lässt.

Alles ist relativ

Natürlich darf man bei diesem guten Start ins Jahr nicht vergessen, dass im vorangegangenen Quartal deutliche Einbußen zu verzeichnen waren und sich die Zuwächse dadurch etwas relativieren.

Diese extremen Schwankungen machen es schwierig, einen langfristigen Trend zu zeichnen. Sind die Gewinne zu Beginn des Jahres der Beginn eines anhaltenden Kursaufschwungs oder nur eine technische Gegenbewegung – ausgelöst nach einer starken Kursbewegung, die das Pendel zunächst in die Gegenrichtung ausschlagen lässt?

Auch wenn die Prognosen für das Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert werden, so scheinen sich die Börsen wenig daran zu stören. Fast scheint es, als hätten sie die Aussichten auf ein schwaches Wachstum bereits im vierten Quartal 2018 verarbeitet, denn auch eine Wachstumsschwächung hat noch ihre positiven Seiten. So werden beispielsweise die Inflationsgefahren insgesamt kleiner.

Und wieder die Zinsen

Die US-Notenbank wird ihre Zinspolitik in diesem Jahr nicht so fortsetzen können wie bisher. Ein Ende der Zinserhöhungen ist in Sicht – wenn nicht gar fallende Zinsen erwartet werden können. Sollte sich diese Aussicht in den USA bestätigen, so dürfte das den Aktienbörsen gehörig Auftrieb geben.

In Europa werden von der EZB bis auf Weiteres keine Leitzinserhöhungen erwartet. Maßnahmen, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln, müssten also direkt von staatlicher Seite kommen. Steuersenkungen oder Konjunkturprogramme mit höheren Staatsausgaben sind aber sehr umstritten, da die Staatsverschuldung weiter steigen würde.

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Es ist wichtig, Zusammenhänge global zu betrachten.

Dort und hier

Die chinesische Volkswirtschaft ist mit einem jährlichen Wachstum von mehr als 6 Prozent nach wie vor der Primus unter den Wachstumstreibern der Weltwirtschaft. Allerdings nehmen dort die Anzeichen für eine schwächere Konjunktur zu. Auch hinterlässt der andauernde Handelsstreit mit den USA seine Spuren. Durch den vergleichsweise großen Spielraum der chinesischen Regierung, Konjunkturmaßnahmen in Gang zu setzen, ist davon auszugehen, dass der chinesischen Wirtschaft kräftig unter die Arme gegriffen wird. Tatsächlich haben auch schon die Engagements internationaler Investoren in Fernost stark zugenommen.

In Europa lassen der ungelöste Brexit und die „Gelbwesten“-Unruhen in Frankreich sowie Uneinigkeiten in der Steuer- und Wirtschaftspolitik Investoren hadern. Sobald diese Sorgen in den Hintergrund treten, ist mit einem deutlich besseren Chancen-Risiko-Verhältnis zu rechnen.

Sollten Sie noch Fragen zu den aktuellen Entwicklungen haben, steht Ihnen Ihr FinanzConcepter® gerne persönlich zur Seite.

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