2018 und der Euro

von Steve Ruholl

Auch wenn schon ein paar Tage des nun volljährigen Jahrtausends vergangen sind, ist es wohl nicht zu spät, Ihnen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2018 zu wünschen. Wie gewohnt werden Sie auch 2018 weiterhin Wissenswertes und Interessantes aus der Welt der Investments, Versicherungen und Immobilien in unserem Blog finden.

Gerne nehmen wir auch Anregungen entgegen, welche Themen den Weg in unsere Blogwelt finden sollen ­– schreiben Sie uns!

Im ersten Beitrag 2018 möchten wir uns mit der zins- und geldpolitischen Situation in Europa und den USA auseinandersetzen. Schließlich ist die Entwicklung der Leitwährungen Euro und Dollar an den Märkten das beherrschende Thema.

Wie stark ist der Euro tatsächlich?

Vor nunmehr 19 Jahren erschien der Euro auf dem Handelsparkett. Trotz einiger Auf- und Abwärtsbewegungen hat sich sein Kurs zum Dollar seit dieser Zeit nicht wesentlich verändert. Zieht man die Werte der Inflation in den USA und Europa heran und geht davon aus, dass der Euro bei seinem Start richtig bewertet wurde, so ergibt sich ein Gleichgewichtsniveau von circa 1,27 Dollar. Diese sogenannte Kaufkraftparität lässt sich allerdings nicht allgemeingültig und exakt ermitteln und eignet sich nicht als Glaskugel für Vorhersagen. Allein die Wirtschafts- und Zinsentwicklung sowie die politische Stabilität im betreffenden Wirtschaftsraum bilden die entscheidenden Faktoren.

So ist die Zinsdifferenz zwischen amerikanischen und deutschen Staatsanleihen um 0,5 Prozentpunkte gefallen. Während die Anleiherenditen in den USA fielen, fand in der Eurozone ein Renditeanstieg statt.

Wie geht es weiter?

Offensichtlich wird von vielen Marktteilnehmern erwartet, dass sich die europäische Wirtschaft besonders gut entwickelt und sich die Währungsunion weiter stabilisiert. Damit könnte der Europäischen Zentralbank (EZB) der Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik erleichtert werden.

Dagegen ist in den USA die Hoffnung auf einen Aufschwung verflogen. Kein geplantes Reformvorhaben konnte bislang von der aktuellen US-Regierung umgesetzt werden. Viele Investoren, die auf einen Anstieg des Dollars gesetzt hatten, dürften ihre Bestände der US-Währung abgebaut haben.

Politik und Geld

Die Finanzmärkte haben 2018 einmal mehr alle Augen auf das politische Geschehen in Deutschland gerichtet. Nachdem die Wahlen 2017 eine geschwächte Kanzlerin hinterlassen haben, gilt es nun, der größten europäischen Volkswirtschaft eine fähige Regierung voranzustellen. Ob eine sich ändernde Bundespolitik Einfluss auf die europäische Geldpolitik haben wird, muss abgewartet werden.

Sollte die EZB den Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm wie geplant durchführen, muss noch nicht eine erhoffte Zinswende damit einhergehen. Bundesanleihen bleiben jedoch auch nach dem Rückzug der EZB eine als sichere Anlageform gefragt.

Mario Draghis berühmtes und bisher erfolgreiches „Whatever it takes“ wird allerdings nur dann zu halten sein, wenn die EZB weiterhin die Möglichkeit hat, jederzeit Anleihen von in Schwierigkeiten geratenen Ländern zu erwerben. Man sollte also nicht davon ausgehen, dass sich die EZB 2018 endgültig zurückziehen wird, weil sich die Eurozone aller Probleme entledigt hat. Regionale Konflikte schwelen auch im zentralsten und sicher geglaubten Europa.

Die US-Notenbank ist ein ganzes Stück weiter, was ihre Pläne betrifft, die Geldpolitik wieder zu normalisieren. Natürlich auch, weil sie nicht ein komplexes Währungsgebilde aus unterschiedlichsten Volkswirtschaften zusammenhalten muss. Die Fed (Federal Reserve System) beginnt bereits ihre Anleihebestände zu reduzieren, nachdem sie deren Ankäufe eingestellt und den Leitzins angehoben hat. Aber auch diese Entwicklung ist mit Vorsicht zu betrachten, denn es besteht die Gefahr, dass kurzfristige Zinsen steigen, während langfristige fallen. Damit könnte die Zinskurve verflachen, was für Banken ein echtes Problem wäre. Vor diesem Hintergrund ist es eher unwahrscheinlich, dass der US-Leitzins deutlich angehoben wird.

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