Der Ausbildungsplatz ist sicher, doch wie sichert man sich ab?

von Steve Ruholl

Endlich – die Zusage für den Ausbildungsplatz ist da! Eine Nachricht, die sowohl Neu-Azubis als auch Eltern freut. Die nächsten Schritte in Richtung Zukunft und Selbstständigkeit können getan werden. Im Zusammenhang mit dem Beginn einer Berufsausbildung ergeben sich aber wichtige Änderungen bezüglich des Versicherungsschutzes, die beachtet werden müssen.

Heute erkläre ich kurz und übersichtlich, welche Änderungen sich mit dem Beginn des Ausbildungsverhältnisses ergeben und worauf man unbedingt ein Auge haben sollte.

Die Krankenversicherung für Azubis

Mit Beginn der Berufsausbildung müssen sich Auszubildende, die vorher über die Eltern familienversichert waren, zum ersten Mal selbst krankenversichern.

Die Leistungen der verschiedenen gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind nahezu identisch. Auch der allgemeine Beitragssatz ist mit 14,6 Prozent (Stand 2023) bei allen GKV gleich. Beim Kostenvergleich sollte daher auf den Zusatzbeitrag geachtet werden, den jede GKV selbst bestimmen kann. Der Durchschnitt von 1,6 Prozent (Stand 2023) gibt dabei eine Orientierung.

Um die Leistungsseite zu optimieren, können private Krankenzusatzversicherungen, zum Beispiel die Zahnversorgung, sinnvoll ergänzen. Hier profitieren Azubis von ihrem jungen Einstiegsalter, das günstige Beiträge ermöglicht.

eine Gruppe junger Menschen mit einer jungen Frau im Vordergrund in einem Büroumfeld in die Kamera lächelnd
Vieles muss mit Beginn der Ausbildung bedacht werden.

Die private Haftpflichtversicherung für Azubis

Bei einer privaten Haftpflichtversicherung können Azubis noch Geld sparen. Vorausgesetzt, es ist die erste Berufsausbildung und die Eltern haben selbst eine private Haftpflichtversicherung. Dann ist der Auszubildende nämlich automatisch bei den Eltern mitversichert.

Falls nicht – kein Problem: Eine private Haftpflicht kostet pro Monat nicht mehr als zwei Kugeln Eis, sichert aber Schäden in Millionenhöhe ab.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für Azubis

Aus mehreren Gründen ist es sinnvoll, bereits zu Beginn oder vor der ersten Ausbildung die Möglichkeiten des dauerhaften Einkommensschutzes über eine BU zu prüfen: Ein junges Einstiegsalter und ein oft noch tadelloses Gesundheitsbild ermöglichen niedrigere Beiträge über die gesamte Laufzeit. So kann der Azubi seinen Gesundheitszustand „einfrieren“ und die BU-Rente nach und nach seinem wachsenden Einkommen anpassen.

Hierfür sollte auf die sogenannte Nachversicherungsgarantie in den Verträgen geachtet werden. Durch diese Garantie kann die BU-Rente bei bestimmten Ereignissen (Karrieresprung, Familiengründung, Hausbau etc.) ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöht werden.

Die Unfallversicherung für Azubis

Die gesetzliche Unfallversicherung schützt Azubis nur, wenn ein Unfall am Ausbildungsort oder auf dem Weg dorthin bzw. zurück passiert.

Da die Versicherungssummen sehr gering sind, empfehle ich, ein Unfallrisiko besser privat abzusichern. Dann wären auch Unfälle außerhalb im Zusammenhang mit der Ausbildung versichert.

Die Hausratversicherung für Azubis

Verlassen Auszubildende mit Beginn der Berufsausbildung das elterliche Nest, dann ist für die (erste) eigene Wohnung eine eigene Hausratversicherung unabdingbar.

Wird nur ein Zimmer, zum Beispiel in einer WG oder Wohnheim bezogen, reicht unter Umständen die Hausratversicherung der Eltern. Gerne können Sie Ihre Policen durch uns als unabhängiges Maklerunternehmen prüfen lassen.

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Die (unbekannte) Mietkautionsversicherung für Azubis

Gerade bei den ersten eigenen vier Wänden ist jeder Cent wichtig, zumal das Einkommen in den Jahren der Ausbildung noch nicht sehr hoch ist. Wer als Azubi einen Mietvertrag abschließt und Vermietenden die Kaution vorlegen muss, wird meist die Eltern um eine Bürgschaft oder ein privates Darlehen bitten. Doch es gibt eine clevere und günstige Alternative.

Die Mietkautionsversicherungen ist eine Mietkautionsbürgschaft nach § 551 BGB. Das bedeutet: Mit der Kautionsversicherung kann man als Mieterin oder Mieter eine Mietkaution hinterlegen, ohne dass man Geld berappen muss, welches an anderer Stelle fehlt. Statt einer Barzahlung bürgt ein Versicherer für die Mietsicherheit und Vermietende erhalten eine Bürgschaftsurkunde der Versicherung.

Diese Mietkautionsversicherungen kostet meist nur einen mittleren 2-stelligen Eurobetrag im Jahr und bindet – im Gegensatz zur Barkaution – kein Kapital. Die Bürgschaftsurkunde der Versicherung ist für Vermietende mit Bargeld gleichzusetzen. Das ist wichtig zu wissen, denn besonders private Vermietende bestehen oft auf einer Bar-Mietkaution und wissen selten um den Wert der Bürgschaftsurkunde.

Fazit

Mit Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums ändern sich viele Voraussetzungen im Versicherungsschutz. Idealerweise sollten die bestehenden Verträge der Eltern auf die Möglichkeiten der Mitversicherung geprüft werden, damit keine unnötigen Kosten für den Azubi entstehen.

Wir wünschen allen Azubis einen großartigen Start ins neue, selbstständig gestaltete und verwaltete Leben. Mit einem perfekten Absicherungskonzept steht einer sorgenfreien Zukunft nichts im Wege.

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