Börsenbericht und was aus der Nachhaltigkeit wurde
Zum Auftakt der letzten Januarwoche sorgte das chinesische KI-Start-up DeepSeek für Kursverluste an den Aktienmärkten. Berichte über dessen Kosteneffizienz ließen Zweifel an den hohen KI-Investitionen in den USA aufkommen. Aktien mit KI-Bezug gerieten massiv unter Druck. Mit knapp 600 Milliarden US-Dollar verlor der KI-Chip-Hersteller Nvidia an einem einzigen Tag mehr an Börsenwert als je eine Aktie zuvor in der Geschichte.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen an den Märkten lesen Sie heute im Blog.
Trumps Ankündigungen verunsichern die Märkte
Auch am Ende des ersten Quartals 2025 liegen sechs der Magnificent 7-Aktien (Apple, Amazon, Alphabet (Google), Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) in der Verlustzone. Die einzige Ausnahme ist die Meta-Aktie. Der E-Autobauer Tesla verlor seit Jahresbeginn ein Viertel seines Börsenwertes. Die Verkaufszahlen entwickelten sich schlecht, was hauptsächlich der Rolle von Tesla-Chef Elon Musk in der neuen Trump-Regierung geschuldet sein dürfte.
Die Ankündigungen des US-Präsidenten Trump, weitere Zölle zu erheben und seine Position im Ukraine-Krieg verstärkte die Verunsicherung. Aktuell droht seine Politik die Konjunktur zu schwächen und die Inflation wieder anzuheizen. Das US-Konsumklima verschlechterte sich und Aktien von US-Einzelhandelsunternehmen verzeichnen Kursverluste.
Angesichts der Chancen auf Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine kam es offenbar zu ersten Umschichtungen zugunsten europäischer Aktienmärkte. Zudem senkte die Europäische Zentralbank (EZB) im Gegensatz zur US-Notenbank erwartungsgemäß erneut ihre Leitzinsen. Europäische Aktienindizes zeigten relative Stärke und bestätigten ihre Aufwärtstrends.
Anhaltende Schwäche in Teilen Asiens
Relative Schwäche zeigte dagegen weiterhin der japanische Aktienmarkt. Der populäre Nikkei-225-Index pendelte weit zurück und der indische Aktienmarkt setzte seinen im Oktober begonnenen Abwärtstrend fort.
Besser entwickelten sich im Fernen Osten die chinesischen Aktienmärkte. Der Hang Seng Index der Börse Hongkong zeigte im Februar einen Aufwärtstrend.
Kryptowährungen unter Druck
Während es an den klassischen Devisenmärkten wenig Veränderungen gab, gerieten Kryptowährungen unter Druck. Zunächst drückten die Kryptogeschäfte von US-Präsident Trump und dem argentinischen Präsidenten Milei auf die Stimmung von Kryptoanlegern. Beide Staatspräsidenten hatten für digitale Coins geworben und mutmaßlich über befreundete Unternehmen viele Millionen US-Dollar für die Digital-Coins TRUMP, MELANIA und $LIBRA eingenommen, deren Kurse danach einbrachen.
Noch größer war die Belastung durch einen Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit. Mutmaßlich nordkoreanischen Angreifern gelang der digitale Diebstahl von Ether im Gegenwert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Ether (ETH) ist eine Kryptowährung, die auf der Blockchain-Plattform Ethereum basiert. Der Bitcoin fiel erstmals seit der Rallye im November auf unter 88.000 US-Dollar zurück. Ether fiel auf das Niveau von Anfang November.
Der Goldpreis erreichte dagegen neue Rekordhochs und bestätigte damit seinen Aufwärtstrend.
ESG-Fonds bieten immer noch gute, nachhaltige Wachstumschancen.
Hinter der gebrochenen Nachhaltigkeitswelle
Noch vor wenigen Jahren nahm das Thema Nachhaltigkeit bei Fonds breiten Raum ein. Mittelzuflüsse in nachhaltige Investmentfonds (sog. ESG-Fonds) wuchsen bis 2021 stark, brachen 2022 aber ein und haben sich seitdem nicht erholt.
Ukraine-Krieg überlagert ESG-Thematik
Die ESG-Ermüdung dürfte auf verschiedene, zusammenwirkende Gründe zurückzuführen sein. Zum einen ist eine abnehmende Präsenz der Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den Medien und in der öffentlichen Diskussion zu beobachten, was typisch für konjunkturell schwächere Phasen ist. Zum anderen wird die öffentliche Wahrnehmung vom russischen Angriffskrieg überlagert.
Auch dürfte ein geringes Vertrauen in die Wirksamkeit nachhaltiger Fonds eine Rolle spielen. Deutlich wird dies am Beispiel der in Europa unterschiedlichen Bewertung von Atomkraft, die zwar weitgehend klimaneutral, aber kaum nachhaltig ist.
Abkehr US-amerikanischer Asset Manager
In den USA ist seit der Trump-Wahl eine Abkehr etlicher US-amerikanischer Asset Manager von ESG-(Selbst-)Verpflichtungen zu beobachten. Auf Europa ist diese Entwicklung aber nicht übertragbar. Der regulatorische Rahmen wird auf EU-Ebene definiert und macht keine Abstriche an Nachhaltigkeitszielen.
ESG-Ermüdung als Chance
In der ESG-Ermüdung sehen Fondsanbieter, die sich seit jeher der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen, auch eine Chance. „ … wir sehen jetzt sehr deutlich, dass die Anbieter, die es nicht ernst meinen, für die das ein Marketinghype war, sich jetzt wieder zurückziehen.“, erklärt beispielsweise Franziska Peter von GLS Investment Management.*
„Für unsere Kunden (…) war es immer selbsterklärend, dass sie im Bereich der erneuerbaren Energien investieren, etwas für die Nachhaltigkeit und für den Klimaschutz tun und damit auch sehr zufrieden sind“, erklärt auch Jörg Bosboom von der ÖKORENTA.*
Fazit
Der amerikanische Markt bleibt – vor allem wegen der aktuellen amerikanischen Politik – in naher Zukunft ein Unsicherheitsfaktor. Wer sich von der momentanen Lage nicht allzu sehr beeindrucken lässt, findet bei ESG-Anlagen auch zukünftig noch gute nachhaltige Investitionsangebote.
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* Quelle: „GUT ZU WISSEN…“ Drescher & Cie AG, Ettore-Bugatti-Straße 6-14, 51149 Köln.