Märkte in der Krise – Wohin mit dem Geld?

von Steve Ruholl

Schon vor dem verheerenden Terrorüberfall der Hamas auf Israel plagten die Börsianer Sorgen. Die Zinsen dürften trotz Anzeichen für eine schwächere Konjunkturentwicklung für längere Zeit hoch bleiben und den USA droht aufgrund des Haushaltsstreits wieder einmal ein Regierungsstillstand.

Und dann kam die Nachricht vom Angriff auf Israel. Die Angst vor einer Eskalation des Konfliktes ließ den Öl- und den Goldpreis steigen.

Gold als Krisengewinner

Von der Gemengelage profitierte Gold, das als Krisenmetall gilt. Nachdem im Frühjahr wieder ein Versuch gescheitert war, dauerhaft Preise von mehr als 2.000 US-Dollar pro Unze zu erzielen, war der Goldpreis nach dem Monat Mai in einen leichten Abwärtstrend geraten. Dieser hatte sich in den letzten Septembertagen gerade beschleunigt, als das blutige Aufflammen des Nahost-Konfliktes zum stärksten Goldpreisanstieg seit März führte.

Ähnlich dem Gold war auch der Silberpreis bis Anfang Oktober auf dem Weg zu seinen Jahrestiefs, als der Terrorangriff einen Preisanstieg auslöste.

Krypto springt hoch

Einen Kurssprung machten unter Führung des Bitcoins die meisten Kryptowährungen. Das Umfeld steigender Staatsverschuldung, schwacher Konjunkturaussichten und geopolitischer Sorgen mag den Boden für den Anstieg bereitet haben.

Finale Auslöser waren schließlich Meldungen, wonach in den USA die Zulassung eines Bitcoin Spot ETFs unmittelbar bevorsteht. Davon wird eine steigende Nachfrage nach der Digitalwährung erwartet.

Allerdings hat der Bitcoin noch nicht einmal die Hälfte seines Wertverlustes aus dem Jahr 2022 aufgeholt.

Aktienmärkte flachen ab

Bereits seit Februar befinden sich die chinesischen Börsen im Abwärtstrend. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sank auf neue Jahrestiefs.

Die als Leitbörsen geltenden US-Aktienmärkte entfernten sich im Oktober noch weiter von den Jahreshochs. Noch schlechter sehen die europäischen Aktienmärkte aus. Hier drohen mit den Kursverlusten im Oktober mittelfristige Abwärtstrends. So rutschte der Euro-STOXX-50 auf das tiefste Niveau seit März. Der Deutsche Aktienindex DAX hat mit dem Rückgang unter 15.000 Punkte im Oktober seinen Abwärtstrend fortgesetzt.

Auch der japanische Aktienmarkt konnte das mit den hohen Kursgewinnen bis Juni erreichte Kursniveau nicht halten. Die japanische Notenbank stemmt sich weiterhin gegen höhere Zinsen und hat dazu überraschend den Kauf von Staatsanleihen angekündigt. Dies soll den Renditeanstieg am Anleihemarkt bremsen.

Eine Hand tippt auf einem Smartphone. Im Hintergrund verschwommene Farben und Piktogramme, die Finanzprozesse zeigen oder Geldbezug haben zur Verdeutlichung von Zinsen und Geld.
Das richtige Investment zu finden, ist eine individuelle Aufgabe.

Wohin mit dem Geld?

Es ist erst zwei Jahre her, da stellten sich deutsche Anleger die Frage, wo sie ihr Geld für sich arbeiten lassen sollten. An den Aktienmärkten hatte sich die Wahrscheinlichkeit von Rückschlägen erhöht, die Anleihemärkte boten kaum Renditen bei noch höheren Risiken und das Kontensparen wurde mit Negativ-Zinsen und Verwahrentgelten bestraft.

Im September hat die Europäische Zentralbank (EZB) ein zehntes Mal ihre Leitzinssätze erhöht, darunter die sogenannte Einlagefazilität, den Zinssatz, den Geschäftsbanken erhalten, wenn sie Guthaben bei der Zentralbank halten. Damit sind kurzfristige, liquide und risikoarme Geldanlagen wieder eine attraktive Alternative. Das zeigt sich bereits im Anlegerverhalten.

Nicht nur Banken und Sparkassen sammeln inzwischen Milliardenbeträge auf verzinsten Konten und mittels verzinster Wertpapiere ein, auch Fondsgesellschaften beobachten hohe Zuflüsse in entsprechende Fonds.

Hohe Geld-Zuflüsse in Geldmarktfonds

Typische Anlageinstrumente für Geldmarktfonds sind Tages- und Termingelder bei Banken, Schatzbriefe, (Inhaber-)Schuldverschreibungen (Commercial Papers oder CPs), Schuldscheine (Certificates of Deposit oder CDs) und variable oder festverzinsliche Anleihen.

Dann gibt es noch Geldmarktfonds, die mit Asset Backed Securities (ABS) und / oder Swaps arbeiten. Es kann aber auch in Fremdwährungsanlagen investiert werden, also in Währungen abweichend von der Fondswährung, wobei das damit verbundene Wechselkursrisiko über Derivate abgesichert wird.

Somit unterscheiden sich die Strategien von Geldmarktfonds stärker voneinander als man zunächst meinen dürfte. Gemeinsam ist ihnen allerdings immer das Prinzip der Risikostreuung. Dies ist und bleibt ein Vorteil gegenüber der Anlage als Tages-, Fest-, Termingeld oder Spareinlage bei einer Bank. In all diesen Fällen wird der Anleger Gläubiger der jeweiligen Bank, im Fall von Fonds ist er dagegen immer Bruchteils-Eigentümer eines geschützten Sondervermögens.

Fazit

Die wieder hohen Zinsen müssen nicht zum Rückzug aus Fonds führen. Breite Risikostreuung, tägliche Verfügbarkeit und eine breite Palette an Varianten bei Laufzeiten, Bonitäten und Währungen sprechen dafür, auch für die liquiden Reserven seines Vermögens Investmentfonds ins Auge zu fassen.

Wer in den Wechselkursen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen sieht, findet mit Geldmarktfonds oder geldmarktnahen Fonds in Fremdwährungen ein leicht zugängliches Anlagevehikel, das die Anlage in der gewünschten Fremdwährung mit der entsprechenden Verzinsung verbindet.

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