Ablaufleistungen und Rentenhöhen – wer vergleicht, kann sich verirren

von Steve Ruholl

Möchte man eine Altersvorsorge abschließen, sieht man sich mit einer riesigen Auswahl an Möglichkeiten konfrontiert. Nicht nur staatlich geförderte Produkte wie Riester- oder Basisrente, sondern auch Produkte der sogenannten dritten Schicht (die drei Schichten: Basisversorgung, Zusatzversorgung und private Altersvorsorge) stehen plötzlich zur Wahl. Außerdem kann man sich noch zwischen klassischen, indexgebundenen oder fondsgebundenen Policen entscheiden, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Doch keine Angst: Ich werde versuchen, Ihnen einen kurzen Überblick zu verschaffen und ein klein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Die Fahndung beginnt

Wer sich auf die Suche nach passenden Angeboten macht, findet sich oft Tarifvergleichssoftwarelösungen gegenüber. Diese sollen helfen, das richtige Produkt zu finden. In den Vergleichen tauchen dann Begriffe wie Ablaufleistung oder Rentenhöhe auf, welche mit Zahlen, die aus Tarifanbindungen verschiedener Anbieter gewonnen werden, gegenübergestellt werden. Leider taugen diese Zahlen meist wenig zum Vergleich.

Nicht zum Vergleich geeignet

Betrachtet man die individuellen Vertragsunterlagen, fällt auf, dass diese in der Regel Beispielrechnungen enthalten, die zeigen sollen, was Sie beim Renteneintritt unter bestimmten Voraussetzungen erhalten könnten.

Da diese Zahlen übersichtlich und einfach sind, nutzen sie auch die meisten Softwareanwendungen. Hier gilt dann: Je höher die Leistungen, umso weiter vorne in der Vergleichstabelle landet ein Produkt. Was man dabei nicht herauslesen kann, ist, welches Modell zur Berechnung herangezogen wurde und welchen Spielraum Anbieter nutzten, um im Vergleich möglichst weit vorne zu erscheinen.

Natürlich müssen bei der Ermittlung von Ablaufleistungen Annahmen über die Wertentwicklung der Kapitalanlage getroffen werden. Bei klassischen Policen wird üblicherweise die Überschussbeteiligung bzw. die Gesamtverzinsung verwendet. Meist erscheinen noch zwei weitere Ablaufleistungen, die auf der Annahme einer erhöhten bzw. verringerten Verzinsung basieren. Diese Gegenüberstellung ist gesamt betrachtet weniger problematisch.

Kompliziert wird es bei indexgebundenen Policen. Hierbei wird eine konstante Verzinsung unterstellt, die sich aus der Beteiligung an einem Index ergibt – unabhängig davon, welcher Index zugrunde gelegt wurde. In weiteren Schritten werden dann noch Verwaltungskosten abgezogen, was allerdings am Markt in verschiedenen Modellrechnungen unterschiedlich berücksichtigt wird.

Rente mit Fonds

Auch bei fondsbasierten Rentenversicherungen muss eine theoretische Annahme getroffen werden, wie sich die Anlage während der Ansparphase entwickelt. Üblicherweise werden feste Prozentsätze herangezogen und das Ergebnis in der Regel für mehrere Prozentsätze dargestellt. Allerdings müssen weitere Punkte berücksichtigt werden. So fallen Kosten für das Fondsmanagement und eventuelle Rückvergütungen, sogenannte Kickbacks, des Fondsanbieters an.

Je nachdem, ob und wie diese Faktoren in den Beispielrechnungen berücksichtigt werden, spricht man von Brutto- oder Nettomethode. Bei der Bruttomethode werden Fondskosten in Abzug gebracht, während sie bei der Nettomethode keine Rolle spielen.

Aktuell sind am Markt beide Varianten zu finden. Bei einer Gegenüberstellung ist also besondere Aufmerksamkeit geboten.

Die Sache mit der Garantie

Bei Produkten mit Garantien wird der Sparbetrag meist nicht vollständig in den Fonds investiert, sondern fließt in Abhängigkeit vom Garantiemodell in verschiedene Anlagetöpfe. Genau diese Tatsache führt zu neuen Problemen in der Vergleichbarkeit. Manche Modelle betrachten die Anlagetöpfe getrennt, andere modellieren sie wiederum mit einer gemeinsamen Wertentwicklung.

Auch die Annahme, dass Fonds durchschnittlich eine feste Performance aufweisen, ist irreführend. Natürlich schwanken die Kurse während der Laufzeit und negative Kurse können dazu führen, dass Teile der Anlage in das sichere Investment überführt werden müssen. Das schmälert die tatsächliche Rendite und wird in der Hochrechnung einer Ablaufleistung nicht berücksichtigt.

Vergleichsberechnungen weisen zudem in der Regel die höchste Ablaufleistung für das Produkt mit dem höchsten Garantieniveau aus. Dies wiederspricht jedoch der Möglichkeit auf Garantien zu verzichten, um mehr Chancen auf eine höhere Ablaufleistung zu erzielen. Der einfache Grund für diese scheinbare Fehlberechnung liegt in den Kosten der Kapitalanlage, die bei einer Anlage in das Sicherungsvermögen wesentlich geringer ausfallen.

Altersvorsorge mit der HIC GmbH

Gut beraten die Zukunft genießen (Photo by freepik)

Fazit

Ein auf unterschiedlichen Betrachtungsweisen basierender Vergleich von Ablaufleistungen oder Rentenhöhen kann zu keinem eindeutigen Ergebnis führen. Lassen Sie sich beraten und nutzen Sie die Kompetenz Ihrer HIC-FinanzConcepter®. Gemeinsam mit Ihnen werden wir das für Sie passende Produkt finden und zeigen Ihnen dabei auch noch auf, welche Leistungen grundsätzlich vergleichbar sind.

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