Europa und USA – getrennte Wege gehen?
Die erratische Politik des Trump-Musk-Duos wurde in den vergangenen Wochen zunehmend zum Belastungsfaktor. US-Präsident Trump sprach Zolldrohungen in alle Richtungen aus. Zölle wurden verhängt und wieder ausgesetzt, Behördenmitarbeiter entlassen und teilweise wieder eingestellt.
Welche Auswirkungen dieser Schlingerkurs unter anderem für Europa hat, versuche ich heute nachzuzeichnen. Außerdem werfe ich einen Blick auf sogenannte Wasserfonds und zeige, welche Chancen für zukunftsträchtige Investitionen diese bieten.
Trumps Politik schwächt die Konjunktur
Hoffnungen, bei den Zolldrohungen der USA handele es sich nur um eine Verhandlungsstrategie, wurden enttäuscht. Die in der Breite entfachten Handelskriege und die wechselhaften Rahmenbedingungen erschweren die Planungssicherheit für Unternehmen, unterbrechen bewährte Lieferketten und belasten die Nachfrage der US-Privathaushalte.
Entgegen seinen Wahlversprechen schwächt diese Politik die Konjunktur und heizt die Inflation wieder an. Das US-Konsumklima verschlechterte sich deutlich. Die Aktien von US-Einzelhandelsunternehmen verzeichneten zeitweilig hohe Kursverluste. Unternehmensvertreter wurden im Weißen Haus vorstellig und baten vergeblich um eine andere Politik.
Die mit Spannung erwarteten Geschäftsergebnisse des KI-Chip-Herstellers Nvidia fielen sehr gut aus – wurden bei der hoch bewerteten Aktie aber mit Kursverlusten quittiert. Dies belastete auch andere Aktien aus der Branche, was den erfolgsverwöhnten Nasdaq-100 rund 14 Prozent einbrechen ließ.
Zu einem der größten Kursverlierer gehörte die Tesla-Aktie, nachdem dessen Chef Elon Musk durch weitere skurrile Auftritte auffiel und die Autos zunehmend boykottiert werden.
Der Dow Jones verlor gegenüber Anfang Februar zeitweilig mehr als 10 Prozent.
Die US-Notenbank Fed verzichtete angesichts der Inflationsrisiken erneut auf eine Leitzinssenkung.
Milliardeninvestitionen als Konjunkturprogramm in Europa
Dass Trump und seine Diplomaten in Fragen des Angriffskrieges gegen die Ukraine zunehmend Positionen von Russland übernehmen, schockierte vor allem Westeuropa. Angesichts der Aufkündigung des US-Beistands begannen die Europäer mit der Mobilisierung von milliardenschweren Verteidigungsbudgets.
Deutschland bereitet zusätzlich hohe Investitionen in die Infrastruktur vor. Dies führte an den Anleihemärkten zu einem Renditeanstieg und an den Aktienmärkten zu Kursgewinnen.
Zu den größeren Kursgewinnern zählten europäische Rüstungswerte und Aktien von Baukonzernen, während Immobilienwerte wegen der höheren Kapitalmarktrenditen Kursverluste verzeichneten. Die Europäische Zentralbank (EZB) konnte angesichts der weitgehend unter Kontrolle befindlichen Preisentwicklung wiederholt ihre Leitzinsen senken.
Europäische Aktien weiter vorne
Die europäischen Aktienmärkte bauten ihre relative Stärke gegenüber dem US-Aktienmarkt weiter aus. An den Devisenmärkten zeigte sich der Vertrauensverlust in die USA beim Dollar. Trotz eines Zinsvorteils für die US-Währung stieg der Euro auf zeitweilig über 1,09 US-Dollar.
Kryptowährungen, die im Februar stark unter Druck geraten waren, erlebten Anfang März einen kurzen Erholungsversuch, als Donald Trump seine Pläne für eine „strategische Krypto-Reserve“ erwähnte. Deren Wechselkurse sprangen prozentual zweistellig nach oben, gaben jedoch diese Gewinne rasch wieder ab.
Der Goldpreis profitierte und stieg erstmals in der Geschichte auf über 3.000 US-Dollar pro Unze.
Was Wasserfonds interessant macht
Wasserbasierte Investments erweisen sich als Dauerbrenner – und das wird angesichts der größer werdenden Bedeutung einer guten Wasserversorgung für die Menschheit auch so bleiben
Galt Wasser früher als klassisches Problem von Entwicklungsländern, leiden inzwischen auch viele entwickelte Regionen unter „Wasserstress“, Überflutungen durch Starkregen einerseits und Dürren andererseits. Fast drei Viertel der Naturkatastrophen zwischen 2001 und 2018 waren wasserbezogen, was hohe Investitionen in eine angepasste Wasserinfrastruktur erfordert.
Mehr als 1,7 Milliarden Menschen leben in Flusseinzugsgebieten, in denen die Wasserentnahme die natürliche Wiederauffüllung übersteigt. Geschätzte 2,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jede Woche ziehen durchschnittlich 1,5 Millionen Menschen vom Land in die Städte, was entsprechende Investitionen in die Wasser- und Abfallinfrastruktur erfordert. Diese werden zunehmend von privaten Ver- und Entsorgern geleistet. Die von privaten Wasserversorgern bediente Bevölkerung wird voraussichtlich innerhalb dieses Jahrzehnts um 30 Prozent steigen.
Auch die industrielle Produktion benötigt große Mengen sauberen Wassers, teilweise aufbereitet zu Reinstwasser, beispielsweise in der Mikrochipproduktion
Alle Wasserfonds in der Gewinnzone
Von wenigen Ausreißern abgesehen, liegen nahezu alle Wasserfonds über die vergangenen drei Jahre in der Gewinnzone. Der schon im Jahr 2000 aufgelegte Pictet-Water ist der Klassiker der Wasser-Fonds.
Drei Viertel des Portfolios entfallen aktuell auf Nordamerika, rund ein Fünftel auf Europa. Rein nach Firmensitz gelistet ist nur ein kleiner Teil Asien und den Schwellenländern zuzurechnen. Schaut man sich allerdings die regionale Aufteilung nach Unternehmensumsätzen an, kommen Asien und die Schwellenländer immerhin schon auf fast ein Fünftel.
Bei Wasserfonds fühlen sich Investments sprichwörtlich wie ein Fisch im Wasser.
Trotz des knapp 8 Milliarden Euro großen Fondsvolumens finden sich im Pictet-Portfolio viele Aktien von Unternehmen mit Marktkapitalisierungen zwischen 5 bis 50 Milliarden US-Dollar. Nicht zuletzt angesichts der ausgedehnten Bewertungsunterschiede dürften Wasser-Fonds unter den globalen Aktienfonds in den kommenden Jahren ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis bieten.
Fazit
Auch wenn die aktuelle US-Politik scheinbar große Unsicherheiten an den Märkten verursacht, bieten Wasserfonds großes Potenzial für zukunftssichere Investments.
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